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Meraluna 2006

Ein Festival per Anno sollte sein. Nachdem ich im letzten Jahr aufgrund der Sail 2005 in Bremerhaven blieb, musste in diesem Sommer das Meraluna in Hildesheim unbedingt besucht werden.

In einer 15 Zelt starken Bremer-Truppe ging’s am Freitag los, fix auf den Platz, verdrecktes Zelt aufgestellt und den ersten Eistee getrunken (Eistee? Japp, kein Bier aufgrund der Glasflaschen-Problematik auf dem Camping- und Festivalgelände dabei gehabt). Nach kurzer Geländeerkundung (alles am alten Platz zu finden… bin ja schließlich nicht das erste Mal da) saß man zusammen, schnackte ’ne Runde über Satan und die Welt und wartete auf den Beginn der Freitagsparty.

Meraluna 2006 Hangar

Pünktlich zum Auftritt von Terence Fixmer fand man sich in dem ziemlich vollen Hangar ein, um sich elektronische Klänge von Schallplatte anzuhören. Mit Fixmer wurde ich nicht so richtig warm, aber als Medusa gegen Combichrist-Andy am DJ-Pult antrat, wurden doch gleich ganz andere Töne aufgezogen. Recht industriallastig (tanzbarer Industrial) gestaltete sich der Abend ab jetzt, was mir wirklich gut gefiel. Um 5 Uhr früh (eine Stunde nach dem offiziellen Ende) gingen dann die Lichter an und die Musik aus. Zeit schlafen zu gehen.

Der Samstag begann um 9 Uhr morgens mit dem Besuch der Wassertränke. 2 Stunden später mit Snickers und Twix zum Frühstück stand ich mit noch ein paar mehr Besuchern bei Sono vor der Bühne. Ein seichter Auftakt gefolgt von Elektropop performed by Northern Lite. Weil es danach keine Alternative gab habe ich sogar Gothminister geguckt – was ’nen Rotz. Auch Girls Under Glas konnten mich nicht überzeugen. Bei Mesh hab ich mir eine Sitzpause beim Zelt gegönnt, um dann mit neuer Kraft bei Funker Vogt zu sein. Allerdings war das auch nicht wirklich prickelnd. Schön anzugucken waren dagegen Die Krupps. Das Festival der alten Männer setzte sich mit Front Line Assembly fort. Frontmann Bill Leeb kam aber ziemlich lächerlich rüber – war auch nicht das Wahre aber lustig anzusehen.

Meraluna 2006 Nitzer EbbUnd dann war es so weit: NITZER EBB – die Band, wegen der sich das ganze Festival mehr als gelohnt hat. Ein unglaublicher Auftritt von Douglas McCarthy! Intensiv, energiegeladen, explosiv und mit allen Hits im Gepäck: von „Control I’m here“ über „Murderous“ bis „Fun to be had“ wurden viele der frühen Songs bis zu den jüngeren Machwerken abgefeiert. 75 Minuten feinster Old-School-EBM!

Bauhaus danach konnte ja wohl gar nix. Wie grottig ein Headliner sein kann, haben die Herren eindrucksvoll bewiesen. Auch am Samstag hatte der Discohanger geöffnet und so lies man dort den Abend zu Klängen von VNV Nation Frontmann Ronan Harris ausklingen. Meine Fresse taten mir die Füße nach diesem Tag weh. Ab ins Zelt, Ohrstöpsel rein – schlafen von 4 bis 10 Uhr.

Sonntag musste man sich sputen, denn Solitary Experiments traten bereits um 11:20 Uhr im Hangar auf – leider nur für 20 Minuten, ansonsten wars musikalisch sehr angenehm. XPQ-21 wird wohl für mich nie mehr als ein One-Hit-Wonder sein (White and alive). Alle anderen Songs fand ich echt doof. Die nächsten 30 Minuten wurden von Soman mit tanzbarem Industrial gefüllt. Am Anfang etwas zu leise, aber nach dem ersten Track doch recht annehmbar. Welch ein Spass. Richtig gut war dann Spetsnaz. Die lustigen Schweden machten ordentlich Stimmung und hatten immer einen lockeren Schnack parat (als Ankündigung von „The perfect body“ kam ein lockeres „the next song is about me“). Die waren so gut, dass ich mir ’nen Shirt kaufen musste :). Auch Rotersand haben einen netten Auftritt gehabt und konnten für einen Song sogar Mark Jackson von VNV Nation fürs Trommeln gewinnen.

Meraluna 2006 Apoptygma Berzerk

Überraschend gut war etwas später Apoptygma Berzerk auf der Hauptbühne. Das aktuelle Album finde ich dermaßen ätzend, dass ich erst gar nicht bei dem Auftritt zugucken wollte. APB konnte aber mit vielen Klassikern wie „Non-Stop-Violence“ oder „Love will never die“ überzeugen. Ultraagressiv waren dann Ministry. Schnelles, brutales Gekloppe war man sonst auf dem Meraluna nicht gewohnt… dennoch (oder gerade deswegen) ein Auftritt nach meinem Geschmack. Gerade richtig zum Runterkommen war dann De/Vision im Hangar. Leichter Synthiepop zum Entspannen und Mitträllern (sofern man denn die Texte kennt). Das wars dann… ASP, In Extremo und Within Temptation haben mich nicht mehr interessiert. So haben wir fix abgebaut, alles ins Auto geschafft und etwas später abgereist. Vollkommen alle und frisch geduscht lag ich dann um 2 Uhr im Bett. Ein super Meraluna 2006 mit netten Leuten und netten Bands.

Fürs nächste Jahr wünsche ich mir einen richtigen Kracher wie Front 242 oder Nine Inch Nails – das wär mal klasse. Man sieht sich 2007 im Gerangel.

3 Reaktionen zu “Meraluna 2006”

  1. Opa

    Na, scheint ja Spaß gemacht zu haben. Obwohls vermutlich nicht so ganz dein Ding ist, geh doch mal am 14. November in den Schlachthof und hör dir unsere Hauskapelle an. Würde mich interessieren, was du davon hältst.

  2. Thomas

    Also ich kann deine Meinung nicht so ganz teilen; denn ich fand 75 % ultrageil der Hangar wo ich Onkel Ronan am Samstag besuchte war zu klein. Und auch die Halle wo SOMAN Spetznaz und Konsorten die Massen begeisterten fand ich auch zu klein. Ich muß echt sagen das dieses Meraluna mich echt weggebeamt hat und ich mich aufs nächste Jahr Freue. Bis denne

  3. panschi

    Die beiden Hangars sind seit dem ersten Meraluna und dem Zillo-Festival so groß bzw. klein. Da wird sich wohl nichts mehr dran ändern 😉 Zwischenzeitlich ists dann mal kuschelig, wobei ich mich nicht beengt fühlte.

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